Markus öffnet die Augen. Der Kopf brummt noch vom Vorabend. Grelles Licht peitscht ihm durch die Augenlinsen auf die Netzhaut, ein stechender Schmerz, der sich zusammen mit einem ausgewachsenen Vertigo zu einem unaushaltbaren Inferno verbündet. Reflexartig schliessen sich seine Augenlider wieder und es erscheinen bruchstückhafte Bilder vom gestrigen Abend. Die schwarzhaarige Rita, wie sie da mit ihrem weissen Sommerkleid steht. Rita, wie sie ihn anlächelt und ihn beim Vorbeigehen, als er auf der Festbank neben seinen Arbeitskollegen sitzt, scheinbar unbeabsichtigt mit ihrer Hüfte streift. Rita, wie sie durch einen anderen zum Tanz aufgeboten wird. Rita, wie sie mit diesem anderen davonzieht.
Traurigkeit mischt sich in sein benebeltes Bewusstsein. Er steht auf, tastet sich gangunsicher zur Küche fort, stellt die Espresso-Maschine ein und während er darauf wartet, dass diese mit dem Vorheizen des Wassers fertig ist, trinkt er einen gefühlten Liter Wasser direkt aus dem Wasserhahn. Nach dem er den Espresso am runden, weissen Kunstmarmortisch in der Küche mit Blick auf das gegenüberliegende Wohnsilo fertiggetrunken hat, macht sich der gegen die Übelkeit wirkende Effekt des Koffeins bemerkbar. Dazu noch etwas salziger Aufschnitt, nochmals Wasser. Bald geht es ihm etwas besser.